Karussells drehen sich wieder Ostfriesische Schausteller starten in die Saison

Heiko Müller
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Von Heiko Müller
| 27.03.2024 12:57 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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In den vergangenen Tagen bauten Schausteller auch das beliebte Fahrgeschäft Break Dance auf dem Schützenplatz auf. Foto: F. Doden
In den vergangenen Tagen bauten Schausteller auch das beliebte Fahrgeschäft Break Dance auf dem Schützenplatz auf. Foto: F. Doden
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Der Ostermarkt in Emden macht den Auftakt für die neue Jahrmarkt-Saison. Die Branche blickt zwar zuversichtlich auf die Volksfeste, hat aber auch einige Probleme.

Emden - Es geht schon wieder los: Die ostfriesischen Schausteller starten nach der Winterpause in die Jahrmarktsaison. Den Auftakt in der Region macht von diesem Donnerstag, 28. März 2024, an der Ostermarkt in Emden. Kleinere Kirmessen sind zeitgleich in den Küstenorten Norddeich und Dornumersiel, teilte der Sprecher des Vereins reisender Schausteller Ostfrieslands, Dennis Eden, dieser Zeitung auf Nachfrage mit.

In Emden ist es die zweite Auflage des Ostermarktes. Dieses Volksfest hatte im vergangenen Jahr den Frühlingsmarkt abgelöst, der zuletzt im Jahr 2019 vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie stattgefunden hatte. Traditionell hatten die Schausteller damit früher die Kirmessaison in Ostfriesland eingeläutet. „Wir wollen diesen Termin über Ostern fest etablieren“, sagte Eden. Zuletzt hätten Termine und Dauer dieses Marktes nämlich häufig gewechselt. Damit soll Schluss sein.

Höhenfeuerwerk am ersten Abend

Der Ostermarkt auf dem Schützenplatz in Emden geht bis einschließlich Ostermontag, bleibt aber am Karfreitag gemäß dem Schutz dieses stillen Feiertags geschlossen. An den übrigen Tagen ist er jeweils von 14 bis 22 Uhr geöffnet. An diesem Donnerstag, 28. März, wird gegen 21.30 Uhr ein Höhenfeuerwerk über dem Schützenplatz abgebrannt. Am Sonnabend steht von 15 bis 18 Uhr einiges für die Jüngsten auf dem Programm. „Dazu gehören ein Ballonzauber, Kinderschminken oder kleine Zirkusdarbietungen wie Tellerdrehen“, so der Sprecher.

Auch diese Familienachterbahn gehört zu den größeren Fahrgeschäften des Emder Ostermarktes. Foto: F. Doden
Auch diese Familienachterbahn gehört zu den größeren Fahrgeschäften des Emder Ostermarktes. Foto: F. Doden

Die Schausteller haben in den vergangenen Tagen auf dem Schützenplatz seinen Angaben zufolge insgesamt etwa 30 Karussells, Spielbuden, Reisekonditoreien, Grillstände und Schankbetriebe zu einem Rund aufgebaut. Rasanten Spaß für Jung und Alt bieten fünf größere Fahrgeschäfte. Klassiker wie der Musik-Express, ein Autoscooter, ein Breakdancer und eine Familienachterbahn gehören ebenso dazu wie das Magic House, ein Laufgeschäft mit drei Etagen, das zum ersten Mal nach Emden kommt.

Für die Schausteller geht es von Emden nach Aurich

Für die meisten ostfriesischen Schausteller ist der Emder Ostermarkt die erste Station der Jahrmarktsaison. Schon am Wochenende darauf schließt sich für sie der traditionelle Ostermarkt in Aurich an, der vom 5. bis zum 9. April auf dem Platz am Alten Bahnhof neben der Sparkassen-Arena ist. Von dort aus geht es für viele Beschicker zum Frühlingsfest in Wilhelmshaven, das vom 20. bis zum 28. April am Sportzentrum der Jadestadt ist. „Das passt alles ganz gut“, so Dennis Eden.

Das Traditionsfest in Wilhelmshaven ist wegen des frühen Osterfestes in diesem Jahr weiter nach hinten verlegt worden. Normalerweise ist es für viele ostfriesische Betriebe der erste Anlaufpunkt der Saison im Nordwesten. Alle Jahrmärkte und größeren Schützenfeste in Ostfriesland dieses Jahres hat der Schaustellerverein in seinem Marktkalender zusammengestellt.

Personalmangel macht Branche zu schaffen

Trotz einiger Probleme, mit denen sie gegenwärtig zu kämpfen haben, geht die Branche mit Zuversicht in die Saison. „Zu schaffen macht uns vor allem der Personalmangel“, sagt Dennis Eden. Einige Betriebe hätten zwar mitreisende Stammkräfte, es fehlten aber vor allem Aushilfen für den Auf- und Abbau. Während der Corona-Pandemie hätten sich viele Kräfte andere Jobs gesucht oder seien aus anderen Gründen nicht zurückgekommen.

Lebkuchenherzen sind ein Symbol für die Volksfeste. Foto: Büttner/dpa
Lebkuchenherzen sind ein Symbol für die Volksfeste. Foto: Büttner/dpa

Darüber hinaus belasten die gestiegenen Preise für Lebensmittel, Energie und Sprit das „fahrende Volk“. Sie könnten aber nicht eins zu eins an die Besucherinnen und Besucher der Jahrmärkte weitergegeben werden. „Wenn die Bratwurst vier Euro, der Berliner zwei Euro und die Karussellfahrt durchgängig fünf Euro kosten würden, kommt keiner mehr zu den Märkten“, sagte der Schausteller aus Ardorf. Die Preise an den Buden und Fahrgeschäften blieben deshalb zunächst auf dem Niveau des Vorjahres. „Irgendwo ist die Grenze erreicht“, so Eden.

Dem Verein reisender Schausteller Ostfriesland gehören derzeit 110 Mitglieder mit etwa ebenso vielen Geschäften sowie einigen Hundert Beschäftigten an. Zum ganz überwiegenden Teil handelt es sich um Familienbetriebe, die von Generation zu Generation weitergeführt werden.

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